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Auszeichnung für 30-jährige Partnerschaft: Interview mit Ali Kabalcioğlu

Vertrauen und Beständigkeit: Ali Kabalcioglu erhält Auszeichnung für 30 Jahre Partnerschaft

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde Ali Kabalcioglu für die erfolgreiche Zusammenarbeit der vergangenen 30 Jahre mit einer Urkunde geehrt. Der gebürtige Solinger hat Anfang der 90er Jahre seine Heimatstadt Richtung Türkei verlassen, um dort sein berufliches Glück zu finden. Mit viel Mut, Enthusiasmus und den ersten Hakenklingen von LUTZ BLADES im Gepäck startete er seine Erfolgsgeschichte. Heute leitet der 56-jährige Familienvater ein Unternehmen mit 150 Mitarbeitern und 20.000 Quadratmetern Produktions- und Lagerfläche in Gaziantep, der türkischen Metropole der Textil- und Teppichindustrie.

„Mit Herrn Kabalcioglu haben wir eine außergewöhnliche Partnerschaft. Nicht nur geschäftlich, sondern auch menschlich harmonieren wir seit Jahrzehnten. Das ist die Basis für unseren gemeinsamen Erfolg. Vielen Dank“, so Geschäftsführer Alexander Lutz.

Zu Ehren dieser langjährigen Partnerschaft stellten wir Ali in einem Interview verschiedene Fragen, die genauere Einblicke in seine Erfolgsgeschichte, seine Verbundenheit in die Klingenhauptstadt Solingen und die Zukunftspläne seiner Firma geben.

Herr Kabalcioğlu, die Firma LUTZ wurde vor über 100 Jahren in Solingen gegründet und Sie sind vor kurzer Zeit für 30 Jahre Zusammenarbeit ausgezeichnet worden. Das spricht für eine besondere Partnerschaft. Herzlichen Glückwunsch. Ihr Unternehmen sitzt in der Türkei. Wie sind Sie seinerzeit mit dem Thema „Klingen“ in Kontakt gekommen?

Als Solinger ist man mehr oder weniger mit scharfen Klingen und Messern in Kontakt. Bei mir waren es zu dieser Zeit die Hakenklingen. Ein mir gut bekannter Fabrikant wollte von mir Hakenklingen für seinen Betrieb. Er wusste, dass ich ein Solinger bin, so hat es angefangen.

Dann hat es Sie 1991 wieder in die Heimat Ihrer Eltern, die Türkei, gezogen. Was waren Ihre Beweggründe dafür?

Ich wollte am Anfang überhaupt nicht in die Heimat meiner Eltern. Meine Heimat war für mich immer Solingen. Ich kannte die Türkei natürlich von unseren Sommerferien, aber komplett zurück für immer war für mich etwas eigen. Ich wollte eigentlich nicht zurück, aber meine Eltern wollten es sehr gerne, sie waren schon in Rente und wollten mich nicht zurücklassen. Nach langen Diskussionen habe ich mich darauf eingelassen, dass ich es versuchen möchte. Aber meine Beziehung zu Deutschland, bzw. Solingen, und meinen vielen guten Freunden habe ich natürlich nicht aufgegeben. Im Nachhinein war alles schon eine gute Entscheidung, die ich nicht bereut habe.

Ihr Firmensitz befindet sich heute in Gaziantep in Südostanatolien. Ist es Zufall, dass Sie sich dort niedergelassen haben?

Meine Familie kommt von dort, genau deshalb. Ich habe es mir damals leider nicht aussuchen können. Meine Familie kommt aus Gaziantep, aber im Ganzen ist alles okay bei uns. Es hat eine sehr alte Kultur von über 10.000 Jahren und liegt auf der früheren Seidenstraße. Das Essen ist sehr gut, kann ich nur empfehlen. Wir sind von der UNESCO als Stadt der Gastronomie auserwählt worden. Gaziantep ist die sechstgrößte Industriestadt in der Türkei, insbesondere in der Textilherstellung und ist weltweit der größte Standort der Teppichherstellung.

Das erklärt dann auch, warum Sie seit 1993 ein treuer Kunde unter anderem von unseren Plüschmessern oder auch Hakenklingen sind. Wie hat sich Ihr Unternehmen in den letzten Jahren entwickelt?

Wir sind eigentlich mit unserer Entwicklung zufrieden. Es gibt mal gute Zeiten und wie jetzt sehr schwierige Zeiten, aber trotzdem geben wir unser Bestes. Das Team spielt dabei eine sehr große Rolle. Um bei der ganzen Sache nicht zurückzubleiben, versuchen wir, so gut wie möglich weiter zu investieren. So sind nun mal die Regeln. Heute trage ich Verantwortung für ca. 150 Mitarbeiter und unsere Produktions- und Lagerfläche umfasst mittlerweile 20.000 m².

Was ist Ihr Erfolgsrezept?
Unsere Nähe zum Kunden und verlässliche Partner, wie LUTZ aus Solingen, das sind natürlich die Punkte, die man zuerst erfüllen muss. Dies in zwei Wörtern zu erklären, ist schwierig für mich. Vertrauen geben, Respekt, Disziplin und Liebe zur Arbeit sind schon sehr wichtige Punkte, die man nicht außer Acht lassen sollte. Für mich besteht der Erfolg aus Fakten. Ich sehe den Erfolg als ein Gesamtpaket, das man nur mit guten Produkten und Arbeit füllen muss.

Aber Sie beschäftigen sich nicht nur mit dem Verkauf von Klingen. Was machen Sie außerdem noch?

Wir haben drei Geschäftsfelder.

  • Import von Industrie-Klingen und Messern für fast alle Bereiche der Industrie, Maschinen und Ersatzteilen für die Textilindustrie.
  • Herstellung der kompletten Harnisch Systeme, der Teppich-Doppelwebmaschinen sowie die Instandsetzung der neuen Ausrüstung.
  • Herstellung von Kosmetikprodukten für den Friseurbedarf wie Halsschutzkrausen, Rasierseife, im breiten Feld alle Wachssorten, Einwegartikel usw.

Dürfen wir Sie noch etwas Persönliches fragen? Sie sind verheiratet und haben drei Kinder. Steht die nächste Kabalcioğlu-Generation schon in den Startlöchern?

Ja, das ist eine schöne Frage. Ich habe zwei Söhne und eine Tochter. Meine Tochter bereitet sich zurzeit auf ihr Studium vor. Sie ist 18 Jahre alt, meine zwei Söhne sind 24 und 27. Die beiden befinden sich kurz vor dem Ende ihres International Business Studiums. Natürlich warte ich mit Sehnsucht darauf, dass sie so langsam in den Startlöchern stehen und uns in der Firma unterstützen.

Abschließend noch die Frage, wie ist heute Ihr Bezug zu Solingen? Man hat den Eindruck, Ihr Herz schlägt immer noch für die Klingenstadt.

Selbst nach so langer Zeit ist der Kontakt in meine Geburtsstadt nicht abgerissen. Ich bin regelmäßig dort und habe auch noch eine Wohnung, die wir als Familie regelmäßig nutzen. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass ich die Solingen-DNA in mir trage.

Vielen Dank für das Gespräch. Wir freuen uns auf viele weitere gemeinsame, erfolgreiche Jahre.